Traditionell fallen jährlich zahlreiche Wälder in Ghana der Brandrodung zum Opfer. Es handelt sich um mittlerweile eine überholte Tradition, die aber bei vornehmlich Jugendlichen heute als Mutprobe oder zur gesellschaftlichen Jagd auf Wildtiere verfolgt wird. – mit dramatischen Folgen; denn die Brandrodung stellt einen tiefen Eingriff in das örtliche äußerst sensible Ökosystem dar, vernichtet Lebensräume von Wildtieren und hinterlässt quadratkilometerweite Brandsteppen.
RELBONET (Religious Bodies Network on Climate Change) hat dieses Problem zum Thema gemacht und konkrete Gegenmaßnahmen in Zusammenarbeit mit den örtlichen Feuerwehren, der Forstwirtschaft und den Schulen entwickelt.
Mit den sogn. Eco-Clubs an Schulen wurde eine Plattform für Bildungsarbeit geschaffen, die einen direkten Zugang zu Jugendlichen ermöglicht. In einem ersten Schritt, so erzählt Charles Agboklu, Geschäftsführer von RELBONET, habe man an den Schulen lediglich auf freiwilliger Basis das Angebot in Form von Arbeitsgemeinschaften (vergleichbar mit den in deutschen Schulsystem installierten AG’s) in drei Schulen begonnen. „Der“Run“ auf diese AG’s war unglaublich“, so Agboklu, wir mussten schon nach einem halben Jahr das Angebot auf jeden Jahrgang ausweiten, um der Nachfrage gerecht zu werden.“
Dieser Erfolg überrascht nicht, wenn man das Angebot der Eco-Clubs kennt: An zwei Nachmittagen in der Woche treffen sich die Jugendlichen und sprechen mit ihren Lehrern oder geladenen Fachleuten über die Zusammenhänge des Ökosystems und über Maßnahmen, die zum Schutz der Umwelt und des Klimas beitragen. Aber es bleibt nicht nur beim Theoretisieren. Ganz konkret werden das Thema Brandrodung und seine Folgen für den Lebensraum der Wildtiere besprochen. Anschließend ziehen die Schülerinnen und Schüler mit Fachleuten aus der Forstwirtschaft auf bereits betroffene Gelände und pflanzen Teak- und Akazienbäume. Ortstypische Baumarten, die schnell wachsen und in einem weiteren Wirtschaftszyklus verwertbar werden könnten. Dieses Wiederaufforstungsprogramm wird finanziell unterstützt u.a. durch Mittel der Norddeutschen Mission. Gleichzeitig führen die örtlichen Feuerwehren mit den Schülerinnen und Schülern Lehrgänge zur aktiven Verhütung von Feuerausbrüchen, insbesondere der mutwillig gelegten, durch. „Unser großes gemeinsames Ziel ist es, mit dem Baumpflanzaktionen den Klimawandel aufzuhalten und unsere Umwelt zu schützen,“ resümiert die 15 jährige Dzikum Mizpah, die zur Zeit die Präsidentin des Eco-Clubs an ihrer Schule in Ho ist. „Wir wollen noch viele Aktivitäten auf den Weg bringen, packen wir es an!“ Freut sie sich gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen und bedankt sich vielfach für die bisherigen finanziellen Unterstützungen, mit deren Hilfe sie die Setzlinge für die Pflanzaktionen erwerben konnten.