Große Aufgaben in einem kleinen Land – Umweltministerium in Lomé (Togo)

Die Problematik der Küstenerosion, der Überflutung und der Ernteausfälle (wegen der unregelmäßig gewordenen Regenperioden) in Togo wurde uns als Folge des Klimawandels präsentiert. Der Staat verfügt aber über eine begrenzte finanzielle Möglichkeit, die Schäden des Klimawandels zu lindern. Ab Januar 2015 wird der Staat ein Programm –mit der Unterstützung von UN Programm REDD: Reduction of Emission due to Deforestation and Forest Degradation in Developing Countries– starten, das die Wälder Togo von anthropogenen Angriffen schützen soll und die Bauern unterstützen soll, die Agrarwirtschaft ökologisch zu gestalten.

Bei diesem Hintergrundgespräch im Umweltministerium wurden uns die Herausforderungen der Umweltpolitik Togos erläutert:

  • Togo ist Teil des Rio-Prozesses und ist bereit Verantwortung für diesen Prozess zu übernehmen und übermittelt klimarelevanten Daten an die UN.
  • Nach 2001 und 2010 wird jetzt der 3. Nationale Bericht zu Klimafragen und Lösungsansätzen an die UN erarbeitet.
  • Die Nationale Strategie für den Anpassungsprozess an den Klimawandel (2004) zeigt Handlungsmöglichkeiten auf und wurde 2010 überarbeitet.
  • Das Klimaschutzgesetz dient der Implementierung der der Klimaschutzziele durch das Parlament für den Staat.
  • Identifizierung von Handlungsfeldern in den Bereichen Energie, Wüsten- und Savannenmanagement, Waldwirtschaft, Küstenregionen, Transport (Mobilität) Agrar und Erosion jeweils im Rahmen einer interministeriellen Zusammenarbeit unter Federführung des Umweltministeriums. Ziel dieses Prozesses ist die Erarbeitung von Guidelines und die Implementierung eines Kontrollingprozesses für die eingeleiteten Projekte unter der Federführung anderer Ministerien

Mögliche Maßnahmen in Togo sind:

  • Wiederaufforstung des Regenwald
  • Verminderung der Küstenerosion im Rahmen des Meeresspiegelanstiegs.
  • Durch Wellenbrecher und Dämme soll angespülter Sand bei abelaufenlaufendem Wasser zurückgehalten werden.
  • Traditionell wird von Frauen Sand für Bauprojekte am Strand entnommen. Dies kann nur verringert werden wenn für die Frauen andere Beschäftigungsangebote geschaffen werden.
  • Anpassungsstrategien der Landwirtschaft: Das Umweltministerium arbeite hier eng mit dem Agrarministerium und einem Forschungsinstitut an der Erarbeitung von Anpassungsstrategien.
  • Die Degeneration der Böden ist zu verhindern, damit nicht noch zusätzlich CO2 durch den Humusabbau freigesetzt wird. Das entsprechende Projekt im Umfang von 8 Billionen CFA wird von der Weltbank gefördert und dient der Erosionsverminderung und der Förderung der nachhaltigen Landbewirtschaftung. Hier stehen die Aspekte Effizienz von Energieeinsatz, Reduktion des Energieeinsatzes, Verringerung der Degeneration von Böden und Minderung der Deforestation im Mittelpunkt
  • Ein aktuell begonnenes Projekt dient der Identifizierung von regionalen Zielen und Vorhaben zur Capacity Building
  • Zum Schutz der extrem gefährdeten Wälder gibt es vorrangige Projekte mit Community Building Aspekten.
  • Die Regenfälle in den Regenzeiten fallen bedingt durch den Klimawandel deutlich stärker als bisher aus. Die ergibt dann größe Wassermengen, die zu Fluten und Überschwemmungen im Binnenland führen. Beginnend bei neuen und stark beschädigten Straßen lässt das Ministerium für Verkehr Gräben entlang den Straßen zur besseren Wasserableitung.
  • Die vorbeugenden (preventiven) Maßnahmen haben Vorrang vor den (adaptiven) Anpassungsmaßnahmen.
  • In der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft werden vorgestellte Projekte geprüft und nach Einzelfallentscheidungen gefördert.