Der Solidarität wegen!

Eigentlich hatten wir so viel Vorfreude vor unserer Reise nach Ghana und Togo, bis die Nachrichten vom Ebola-Virus verheerend wurden. Von den ca. 1700 infizierten Personen sind ca. 1000 an den Folgen der Erkrankung gestorben. Eine traurige Szene vom Fernsehsender zdf zeigte neulich eine offenbar erkrankte Person, die auf der Straße lag. Alle Anwohner hatten Angst, sie anzufassen. „Wie würdest du reagieren, wenn sie deine Mutter wäre?“ fragte mich meine Frau. Ich konnte direkt keine Antwort geben. Mir blieb –zumindest für einen kurzen Augenblick– die Spucke weg.
Ich fing dann über unsere Freiwilligen (Hannah, Maren, Anna und Lara), die sich gerade in Ho (Ghana) und Kpalimé (Togo) aufhalten nachzudenken.
308 Millionen Menschen bewohnen den westlichen Teil des afrikanischen Kontinents. Die knapp 1700 Bürger, die infiziert sind und die ca. 1000 Menschen, die gestorben sind, sind selbstverständlich ein Desaster für die Menschheit. Ob es in Guinea (Conakry), in Sierra-Leone, in Liberia oder in Nigeria ist, jeder Tod ist ein Schlag für die Menschen, die unmittelbar vor Ort leben und selbstverständlich für die Menschheit.
Sollte nun unsere Reise abgesagt werden und unsere Freiwilligen der Norddeutschen Mission nach Deutschland zurückgeholt werden?
Zumindest für Ghana und Togo ist noch keine Reisewarnung vom Auswärtigen Amt ausgesprochen worden und heute wurde bekannt gegeben, dass ein Medikament –das bis jetzt nur an Schimpansen und die beiden in Liberia infizierten US-Amerikaner– erfolgreich getestet wurde, nun in Westafrika eingesetzt werden darf, um Schlimmeres zu vermeiden. Ist dies der Beginn einer Hoffnung?
Wie Kristine –Umweltbeauftragte der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg und Reiseteilnehmende– es ausdrücken würde: Wir hoffen, „dass Ebola uns keinen Strich durch die Rechnung macht“. Da das Ebola-Virus nur durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten von erkrankten Personen übertragen wird, ist eine Infektion für uns extrem unwahrscheinlich.
Wir werden sicherlich vorsichtig sein, aber unsere Solidarität für unsere Freiwilligen und Freunde in Ghana und Togo –auch durch diese Reise– zeigen.
Möge Gott uns alle begleiten!